Jahreshauptversammlung 2024

Der Vorstand Martin Summek begrüßte die anwesenden Imker, namentlich nannte er den Kreisverbands-Vorsitzenden Stefan Ammon. Zum Gedenken an die verstorbenen Imker erhob sich die Versammlung von den Plätzen.

Er verlas nachfolgende Tagesordnung, gegen die keine Einwände erhoben wurden:

  1. Begrüßung
  2. Totengedenken
  3. Grußworte
  4. Schriftführerbericht
  5. Kassenbericht
  6. Entlastung des Kassiers
  7. Belegstelle Raggert
  8. Neuwahl der Vorstandschaft

10.Wünsche und Anträge

11.Fachvortrag von Reiner Schwarz, Thema „angepasster Brutraum“

Der Kreisverbands-Vorsitzende Stefan Ammon bedankte sich für die Einladung. Die Imker befinden sich in schwierigen Zeiten, die Obstbaum-Blühte sei dieses Jahr drei Wochen zu früh dran. Es bleibt zu beobachten, wie sich das Ganze auf die Entwicklung der Varroamilbe auswirkt. Die eingeschleppte Hornisse Vespa Velutina breite sich weiter aus, bei der in der Umgebung von Salzburg gefundenen Hornisse handelt es sich nach derzeitigen Erkenntnissen nur um einen Einzelfund. Ammon wünschte den Imkern „reichlich Entdeckelungswachs“.

Martin Summek informierte, dass der Verein derzeit 140 Mitglieder mit insgesamt 650 Völkern habe. Er verwies auf die neue Internet-Seite und auf die dort einsehbare Vereinschronik. Im vergangenen Jahr sind sieben neue Vereinsmitglieder dem Verein beigetreten.

Bei der Honigprämierung konnten alle 11 Teilnehmer unseres Vereins Prämierungen erhalten, davon sechsmal Gold 1a! Das diesjährige Honigfest findet in der Nähe von Passau statt.

Unser Verein hat einen hochwassergeschädigten Imker in Slowenien im Rahmen einer Sammelaktion mit insgesamt 1.200 € unterstützen können. Ebenso war der Verein bei einer Spendenaktion am Oberkälberstein beteiligt, für die Kinderkrebshilfe konnten 750 € gesammelt werden.

Im letzten Vereinsjahr wurden zudem mehrere Kurse abgehalten, Bienenkörbe erstellt, Kinder-Schutzbekleidung beschafft, ein virtuelles Bienenvolk zu Schulungszwecken für Kinder angeschafft und Schulungsordner erworben.

Die diesjährige Sammelbestellung für Bienenfutter erfolgt demnächst.

Auch heuer werden wieder mehrere Kurse angeboten, aktuell läuft bereits ein Anfängerkurs.

Aufgrund des Kälteeinbruchs sollte unbedingt der Futterverbrauch in den Bienenständen kontrolliert werden, ebenso die Varroa-Entwicklung sowie die Schwarmstimmung (erste Schwärme wurden bereits gesichet!).

Demnächst soll ein Monats-Stammtisch mit wechselnden Themen und wechselnden Lokalen eingeführt werden. Zu gegebener Zeit erfolgen weitere Infos.

Der Verein hat mit Förderung vom Landesverband ein äußerst genaues Refraktometer erworben, dieses kann bei Bedarf von den Imkern ausgeliehen werden.

Der Schriftführer Matthias Irlinger verlas den Schriftführerbericht über das Vereinsjahr 2023.

Danach machte der Kassier Thomas Zeitler den Kassenbericht und informierte über die finanzielle Lage des Vereins. Hans Küster, der mit Andreas Summek die Kasse geprüft hatte, bestätigte eine saubere und korrekte Kassenführung und schlug der Versammlung die Entlastung vor, die einstimmig erteilt wurde.

Der Belegstellenleiter Robert Wenig informierte die anwesenden Imker über die Belegstelle Raggert. Unter anderem wurden für 18 Völker neue Stände errichtet. Angeliefert wurden 2023, 325 Königinnen, von denen 246 (also 75,69 %) begattet wurden

Für die Belegstelle konnte Zuchtstoff von der Fachberatung Oberbayern erhalten werden.

Eine Königin von Züchter Karl Bichlmeier war zweimal 10 Tage in Berchtesgaden zur Zuchtstoffabgabe. Insgesamt wurden 706 Maden abgegeben.

Für die anstehenden Neuwahlen der Vorstandschaft bat Martin Summek den Kreisverbands-Vorsitzenden Stefan Ammon um Übernahme der Wahlleitung, die er somit übernahm.

Stefan Ammon informierte die Vereinsmitglieder, dass satzungsgemäß für die Vorstandschaft eine schriftliche Wahl vorgeschrieben sei. Falls es nur einen Bewerber für ein Amt gibt und die Versammlung einverstanden ist, könne auch per Akklamation gewählt werden. Insgesamt waren 38 wahlberechtigte Mitglieder in der Anwesenheitsliste eingetragen.

Die Versammlung stimmte einstimmig für eine Wahl per Akklamation, falls kein weiterer Kandidat für ein Amt aufgestellt wird.

Wahlergebnisse:

  1. Vorstand: Vorschlag Martin Summek, einstimmig.
  2. Vorstand: Vorschlag Robert Wenig, einstimmig.

Kassier: Vorschlag: Thomas Zeitler, einstimmig.

Schriftführer: Vorschlag: Melanie Waldherr, einstimmig.

Kassenprüfer 1: Vorschlag: Hans Küster, einstimmig.

Kassenprüfer 2: Vorschlag: Lukas Wenghofer, einstimmig.

Alle gewählten nahmen die Wahl an. Die Wahl konnte in weniger als fünf Minuten durchgeführt werden!

Schließlich konnte der alte und neue Vorstand Martin Summek die Ehrung langjähriger Mitglieder vornehmen. Peter Keilhofer erhielt für die 40-jährige Mitgliedschaft die Ehrennadel des Landesverbands in Gold. Die weiteren Ehrungen werden zu einem späteren Zeitpunkt vorgenommen, da diese Imker nicht anwesend waren.

Der langjährige Schriftführer Matthias Irlinger, der sich nicht wieder zur Wahl stellte, erhielt aus den Händen des Vorsitzenden ein Heiligenbild mit dem Heiligen Ambrosius, dem Schutzpatron der Imker.

Reiner Schwarz bedankte sich für die Einladung zur Versammlung und hielt einen äußerst interessanten Fachvortrag mit dem Thema „angepasster Brutraum“. Schwarz hat auch zwei Bücher über dieses Thema verfasst. Nach seiner Auffassung sollte das Imkern so einfach wie möglich gestaltet werden, Einfachheit bringt Flexibilität. Hierzu sei ein einräumiger Brutraum wie beispielsweise in den Dadant- und Zandersystemen vorhanden, erforderlich. Er erklärte, wie richtig geschieded werden sollte, wie der Umgang mit „Schwächlingen“ erfolgen solle und wie ein erfolgreiches Schwarm-Management funktioniere. Schwarz beantwortete auch zahlreiche Fragen der Imker in seinem Vortrag.

Schließlich konnte der Vorsitzende Martin Summek die äußerst interessante, lehrreiche und vor allem harmonische Versammlung mit den besten Wünschen für ein erfolgreiches Bienenjahr beenden.

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Flechten eines Bienenkorbes

Bei Regenwetter wird in der Garage geflochten

Eine alte Tradition lebt wieder auf

Vor der modernen Imkerei in hölzernen Magazinbeuten wurden Bienen von unseren Urvätern in verschiedensten Behausungen gehalten. Eine der verbreitetsten Bienenwohnungen waren geflochtene Strohkörbe. Sie kamen in unterschiedlichen Formen und Variationen vor. (Lüneburger Stülper, Alemannischer Rumpf etc.) Stellenweise werden sie auch heute noch in der Lüneburger Heide aus Tradition zur Gewinnung des immer seltener werdende Heidehonigs( Varroamilbe und das späte Erntedatum) genutzt, oder einfach zur Wahrung der Tradition.

Die Technik zur Fertigung dieser traditionellen Bienenwohnungen ist eine Kunst für sich. Heutzutage große Imkereiversandhäuser hatten ihren Ursprung in der Fertigung, dickwandiger und dicht geflochtener Körbe, die auch heutzutage noch als Sinnbild der Imkerei stehen.

Als Werkzeuge zur Fertigung dienen ein Ring aus Kuhhorn, einem Pfriem, Schienen aus Stuhlrohr oder Weiden und witterungsbeständiges, langstieliges Roggenstroh. Zuerst muss das Roggenstroh von den Ähren und Blättern befreit werden, da sich hier Bakterien festsetzen, die die Langlebigkeit des Korbes beeinflussen.  Das Stroh wird in den Ring aus Kuhhorn gegeben um immer eine gleichbleibende Dicke zu gewährleisten. Mit dem Pfriem wird die Strohwulst vorgestochen und mit der Stuhlrohrschiene vernäht. Eine kleine Hilfestellung für das doch ungewöhnlich komplizierte Handwerk dient ein Video vom Bieneninstitut in Zelle.

Traditionsbedingt durch den Krampuslauf in Berchtesgaden wurden dem Imkerverein Berchtesgaden e.V. durch die Buttnmandlbassn Weinfelder und Stanggasser einige Schaab Roggenstroh zum Flechten zur Verfügung gestellt. Die Kuhhörner waren eine dankenswerte Spende durch den ortsansässigen Grampeiloafnschnitzer Maltan Christoph und das Flechtband wurde in einem Onlinehandel erworben.

Im Sommer 2023 fanden sich einige Mitglieder des Imkervereins Berchtesgaden e.V. zusammen um die alte Tradition des Bienenkorbflechtens wieder aufleben zu lassen. Sei es zu Dekorationszwecken, oder um wirklich Bienen darin zu halten. An zwei Terminen im Sommer wurde unter gegenseitiger Anweisung Bienenkörbe in verschiedensten Formen und Variationen geflochten.

Wer wirklich Bienen darin halten möchte, musste eine alte Technik der Versieglung anwenden. Hier wird der Korb nachträglich mit „Maibutter“, also Kuhdung, kurz nach dem ersten Auslassen der Kühe im Mai eingestrichen. Der Kuhdung bildet eine atmungsaktive, aber wetterbeständige Schicht, die den Korb gut und gern über 100 Jahre altern lässt.

Ein Herzlicher Dank gilt hier besonders Josef Springl, Christoph Maltan und den Buttnmandlbassen Weinfelder und Stanggasser fürs Organisieren und Bereitstellen der benötigten Materialien.

In jedem Fall ein wiederholungswertes Event.

Das Stroh wurde von den Stanggasser Buttnmandl geholt
Der Anfang wurde geflochten
Ein Bienenkorb als Spendenbüchse
Ein frisch mit Bienen besetzter Korb. Die in den Korb getriebenen Stöcke dienen als Stabilität für den Naturwabenbau
Mit dem Flechtband werden die Strohwulste miteinander vernäht
Werden Bienen darin gehalten, muss der Korb mit Kuhdung versiegelt werden.
Lüneburger Stülper und Bankkorb zur Abschreckung von Bienendieben und Bären
Bienenstand mit einem Strohkorb
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Sichtung der Asiatischen Hornisse in Salzburg

Anlässlich der aktuellen bestätigten Sichtung der asiatischen Hornisse (vespa velutina) im Salzburger Stadtgebiet vom April 2024 gilt es Ruhe zu bewahren und aufmerksam zu bleiben.
Wie sich die Situation entwickeln wird, ist im Moment schwer einzuschätzen.
Sichtungen sollten bestenfalls mit Fotobeweis bei der unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt gemeldet werden.

Die ursprünglich aus Südostasien stammende Vespa velutina wurde erstmals 2004 in der Nähe von Bordeaux nachgewiesen. Während in den ursprünglichen asiatischen Verbreitungsgebieten sieben Unterarten mit sechs Varietäten vorkommen, tritt in Frankreich ausschließlich die Vespa velutina var. nigrithorax auf. 2014 wurde diese Art zum ersten Mal in Deutschland entdeckt.

Seitdem verbreitet sich die invasive Art in Deutschland. Anhand der Übersichtskarte über Nachweise aus dem Jahr 2023 wird deutlich, dass die Vespa velutina mit dem hiesigen Klima gut zurechtkommt und sich weiter vermehren kann.

Die asiatische Hornisse ernährt sich von einer breiten Mischung von Insekten unseres Ökosystems mit einem Fokus auf Fliegen und Honigbienen. Dabei fängt die Hornisse gerne heimkehrende Sammlerinnen vor dem Flugloch der Bienenvölker ab, die eine leichte Beute für die geschickten Jägerinnen darstellen. Sie können auch als Gruppe jagen, wobei mehrere Hornissen im Schwebflug vor dem Flugloch auf Sammlerinnen warten. Durch die Jagd kann es zu beträchtlichen Schäden an den Bienenvölkern kommen. Bei starker Bejagung stellen die Honigbienen oftmals Ihren Flugbetrieb ein, wodurch die Versorgung des Bienenvolkes mit Futter zusammenbrechen kann. Wird das Flugloch durch die Bienen nicht verteidigt, dringen die Hornissen auch in die Bienenvölker ein.

Die Erkennungsmerkmale der Vespa velutina und die Unterschiede zu unserer geschützten heimischen Hornisse Vespa crabro finden Sie zusammengestellt im Flyer Asiatische Hornisse und in ausführlicher Form in unseren Schulungsunterlagen zur Vespa velutina.

Die asiatische Hornisse in Bayern

Nachdem Ende 2022 ein einzelnes Tier in Neuhütten im Landkreis Main-Spessart gesichtet wurde, sind in 2023 5 Nester der asiatischen Hornisse in Bayern gefunden und beseitigt worden. Bereits im August wurden in Aschaffenburg Stadt und bei Obernburg im Landkreis Miltenberg je ein kleineres Nest durch Zufall identifiziert und nach Anordnung der jeweiligen unteren Naturschutzbehörde beseitigt. Im Oktober wurde an mehreren Bienenständen im Landkreis Aschaffenburg Beflug durch die asiatische Hornisse beobachtet und gemeldet. Mit Hilfe von Locktöpfen konnten teilweise die Hornissen angefüttert und anschließend gefangen und markiert werden. In der Folge konnten mit verschiedenen Methoden die Nester aufgespürt werden. Nach der Entfernung des Nestes im Landkreis Aschaffenburg wurde kein weiterer Beflug durch Vespa velutina an den Bienenständen festgestellt, was darauf hoffen lässt, dass in der näheren Umgebung kein weiteres Nest vorhanden war.
Es muss aber davon ausgegangen werden, dass in den kommenden Jahren neue Nester von jungen Königinnen der Vespa velutina in Bayern gegründet werden und es wiederholt zum Beflug von Bienenvölkern kommt.
 

Methoden zur Nestfindung

Eine Bejagung der Bienenstände wird von den Imkern meist erst ab August wahrgenommen. Mit Hilfe von Locktöpfen können die Hornissen angefüttert und anschließend gefangen und markiert werden. Dadurch kann gemessen werden, wie lange die Hornissen auf ihrem Rückflug zum Nest und wieder zurück zum Locktopf brauchen. Die Zeit gibt Aufschluss darüber, wie weit das Nest vom Bienenstand etwa entfernt ist. Dabei berechnet man für eine Minute, die die Hornisse benötigt hat, um zum Locktopf zurück zu kehren etwa 100 Meter Nestentfernung. Dies sind allerdings nur grobe Werte.
Gleichzeitig wird beim Abflug der Hornisse zum Nest die Flugrichtung verfolgt, um die Richtung herauszufinden, in der das Nest liegt. Kehrt die Hornisse wieder zurück, fängt man sie kurz in einem Glas, läuft in die Richtung, in welche die Hornisse geflogen ist und setzt sie am neuen Standort wieder an den Locktopf. Von dort fliegt sie nun zum Nest und kehrt in der Regel zum neuen Standort zurück. Durch Wiederholung dieses Vorgangs kann man sich dem Nest nähern, bis man es gefunden hat.
Die gefunden Nester sollten sofort der regional zuständigen unteren Naturschutzbehörde gemeldet werden, damit diese die Beseitigung der Nester anordnen kann. Gleichzeitig ist eine Meldung ans IBI (ibi@lwg.bayern.de) wünschenswert oder eine Meldung direkt an beewarned.de, welches die offizielle Meldeplattform für Bayern ist.
 
Quelle: LWG
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Spendenverkauf am Oberkälberstein

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Im letzten Advent 2023 fand beim Gasthof „Oberkälberstein“ ein Daxer- und Tannenzweigeverkauf statt. Es kamen um die 300 Gäste, die außerdem Glühwein, Bosna, Honig, Lebkuchen, Speck, Wildsalami und Selbstgestricktes kaufen konnten. Durch die Einnahmen kamen ca. 2.400€ zusammen. Franz Springl vom Fuhr- und Lohnunternehmen und der 2. Vorstand des Imkervereins Berchtesgaden, Robert Wenig übergaben den Check an die Vorsitzende der Kinderkrebshilfe Berchtesgadener Land und Traunstein, Rosmarie Baumgartner.

Der Imkerverein Berchtesgaden e.V. konnte durch seinen Verkauf von Honig, Bienenwachstücher und Kerzen, sowie kleine Bienenhäuser für den Christbaum einen Beitrag von 749 € leisten.

Einen herzlichen Dank an alle Helfer und Spender.

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Auszeichnungen für berchtesgadener Imker

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Ergebnisse der Honigprämierung 2023

Große Freude beim Imkerverein Berchtesgaden: Insgesamt zehn Honige der heimischen Imker wurden am Sonntag beim 9. Bayerischen Honigfest mit Honigprämierung in Krumbach mit Bronze, Silber und Gold ausgezeichnet. Bereits im September hatten Honigprüferinnen und -prüfer des Landesverbandes Bayerischer Imker sowie Fachleute der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) das Bienengold genau untersucht und verkostet. Auf der Liste standen 458 Honige, davon zehn von Berchtesgadener Imkern aus dem Talkessel.

Mit dem Bus reisten elf Vereinsmitglieder am Sonntag nach Schwaben zur Preisverleihung. Aus den Händen von Stefan Spiegl, Präsident des Landesverbandes Bayerischer Imker (LVBI, und der Bayerischen Honighoheiten Victoria I., Laura und Linda erhielten sie Urkunden, Medaillen und einen Bewertungsbogen. Honigobmann Stefan Ammon moderierte die Preisvergabe gewohnt schwungvoll und kurzweilig. Für manche Imker überraschend, gab er in Krumbach bekannt, dass dies sein letztes Honigfest als Honigobmann des LVBI sein werde. In den vergangenen acht Jahren war »Echter Deutscher Honig« sein Lebensmittelpunkt. Für sein herausragendes Engagement wurde er von Stefan Spiegl mit der Zandermedaille in Gold geehrt, der höchsten Auszeichnung des Landesverbands Bayerischer Imker.

Alle eingereichten Lose wurden zunächst äußerlich geprüft, also das Honigglas selbst und die Angaben auf dem Etikett. Anschließend ging es an die inneren Werte – eine mehrköpfige Jury bewertete Geschmack, Geruch und Konsistenz der Honige. Dann stand der Wassergehalt auf dem Prüfstand, der die Reife des Honigs beeinflusst. Die Verbände in Bayern fordern einen maximalen Wassergehalt von 18 Prozent für ihre Honige – die gesetzliche Vorgabe liegt mit 20 Prozent darüber. Im Anschluss werden die Honige noch im Labor des Fachzentrums Analytik auf Invertaseaktivität geprüft. Die Invertase ist ein sehr hitzeempfindliches Enzym und eine hohe Invertaseaktivität zeigt, dass der Honig schonend geerntet und verarbeitet wurde.

Mit »Gold 1a« wurden 146 Honige belohnt. Mit Gold wurden 67 Honige, mit Silber 168 und mit Bronze 36 Honige ausgezeichnet. Honigobmann Stefan Ammon aus Freilassing zeigte sich hocherfreut über die sehr gute Qualität der eingereichten Honige und spornte diejenigen Imker an, die heuer keine Auszeichnung erreicht haben.

Teilgenommen haben an der Honigprämierung rund 500 Personen. Umso stolzer ist man beim Imkerverein Berchtesgaden über das Abschneiden der heimischen Imker mit zehn Prämierungen. Schließlich sei es der Beweis, heißt es im Verein, dass »unsere Bienen im Talkessel einen hochwertigen Honig erzeugen«. Das führt man auch darauf zurück, dass es im Talkessel keine Monokulturen, wie beispielsweise groß angelegte Rapsfelder, gibt und man deshalb auch keine Pestizidbelastung beklagen müsse.

Der Imkerverein Berchtesgaden wurde bereits 1921 gegründet. Aktuell gehören dem Verein 134 aktive Mitglieder und zehn Fördermitglieder an. Die Zahl der gemeldeten Bienenvölker ist immer stabil zwischen 600 und 650 Stück. Der ganze Stolz des Vereins ist die 1922 gegründete und mittlerweile staatlich anerkannte Belegstelle im Nationalpark unterhalb der Ragertalm und der Hängebrücke im Klausbachtal. Mit ihr wird ein wertvoller Beitrag zur regionalen Bienenzucht geleistet.

Die Imker im Verein mit ihren rund 650 Bienenvölkern sind ausnahmslos als Hobby-Imker tätig. Es werden oftmals traditionelle, hauseigene Bienenstände gepflegt, die nicht selten von Generation zu Generation weitergegeben werden. Jedes Jahr entstehen neue Bienenstände, die Gemeinschaft wächst. Bei allen Mitgliedern stehen die artgerechte Haltung der Bienen und die hohe Qualität und Naturbelassenheit des Honigs im Vordergrund. Offizielles Vereinsziel ist die Förderung der heimischen Imkerei zur Erhaltung und zum Schutz der wertvollen Flora und Fauna im Berchtesgadener Talkessel. Damit einher geht die Erzeugung der Naturprodukte Honig, Wachs, Pollen und Propolis als Lebens- und Naturheilmittel.

Quelle:  Berchtesgadener Anzeiger

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